Hochwertiger Auftritt: Das solltest Du über Farben beim Druck wissen
Farbe. Druckfarbe. Sonderfarbe. Pantonefarbe. … und noch so viel mehr. Es gibt so viele Bezeichnungen, wenn es um Farben geht. Deshalb möchte ich Dir ein paar Info geben, wenn es darum geht, Deine Werbemittel zu drucken. Denn auch hier hast Du die Wahl zwischen einem Vierfarbdruck, einem Sonderfarbendruck oder einer Mischung aus beidem.
Es ist ein super spannendes Thema. Und da ich Farben so liebe, ist es klar, dass wir und hiermit ein bisschen näher beschäftigen. Wenn Du grundsätzlich ein paar Basics über Farben erfahren möchtest, schau auch in diesen Artikel „Farben und ihre Wirkung fürs Marketing". Und alles rund um Farben und ihre Wirkung und Bedeutung für Marken und Produkte kannst Du hier nachlesen.
Die Anzahl der Farben macht den Unterschied
Egal ob Du eine Visitenkarte, einen Flyer, eine Broschüre oder etwas anderes drucken möchtest – Du hast immer die Wahl der für Dich passenden Farbe. Du kannst entweder rein mit Vierfarbdruck arbeiten oder zum Beispiel Deine Unternehmensfarbe in einer Sonderfarbe drucken.
Gerade bei metallischen Farben sieht das super edel aus, wenn diese in Sonderfarbe wie Pantone gedruckt werden. So entsteht eine hochwertige Optik Deiner Werbemittel. Du kannst aber auch eine Sonderfarbe wie HKS oder Pantone nutzen, wenn es darum geht, dass Du einen bestimmten Farbton hast – beispielsweise ein Neongrün oder knalliges Orange, das im Vierfarbdruck nicht so kräftig und brillant rauskommt.
Vielleicht hast Du schon mal gelesen 4 Farben + 1 oder 2 Sonderfarben. Oftmals brauchen wir die Basis des vierfarbigen Drucks und ergänzen das um eine oder zwei Sonderfarben. Wenn Du ein Briefpapier mit nur 2 Farben drucken möchtest, kannst Du das mit Sonderfarben machen.
Wenn Du jedoch einen Flyer oder eine Broschüre hast, auf der auch Bilder verwendet werden, brauchst Du das Vierfarbige, um die Bilder zu drucken. Und kannst dann beispielsweise für eine besondere Farbe als Highlight Sonderfarben nutzen.
Ich nutze den Vierfarbdruck und eine zusätzliche Sonderfarbe bei Café del Rey für das Gold. Oder für Visitenkarten und Briefpapier der dacuro. Der Blauton ist in Sonderfarbe vollflächig auf der Rückseite des Briefpapiers eingesetzt und sieht deshalb so gut aus, weil es eine Sonderfarbe ist. Man sieht keine einzelnen Druckpunkte, sondern hat eine einheitlich gedruckte Farbfläche. Schau Dir das Beispiel auch gerne hier an: Briefpapier der dacuro.
Vierfarbdruck (CMYK)
Wenn man vom CMYK-Druck oder Vierfarbdruck spricht, dann beschreibt, dass das gängigste Druckverfahren. Es ist ein additives Verfahren, im Gegensatz zum RGB-Farbraum, der ein subtraktives Farbmodell ist. Beim CMYK-Farbmodell werden 4 Farben übereinander gedruckt, um die jeweiligen Farben zu erzeugen. Das sind die Farben C = Cyan (Blau), M = Magenta (helles Purpur), Y = Yellow (Gelb) und K = Key (Schwarz).
Sonderfarben (Pantone, HKS und RAL)
Neben dem Vierfarbmodell gibt es auch noch die Sonderfarben, diese werden nicht übereinander aus verschiedenen Farben gedruckt, sondern vollflächig gedruckt. Es sind immer fertig gemischte Farben. Diese sind daher immer gleich im Druck und dadurch farbverbindlich. Sonderfarben sind Pantone-Farben, HKS- und RAL-Farben. Und durch Sonderfarben lassen sich auch Metallictöne wie Gold, Bronze oder Silber drucken.
Genauer betrachtet – der Vierfarbdruck
Der Vierfarbdruck ist ein subtraktives Modell und setzt sich aus 3 Farben und Schwarz zusammen. Der sogenannte CMYK-Druck oder auch 4-Farbdruck setzt sich aus Cyan, Magenta, Yellow und Key (schwarz). Die einzelnen Farben werden nacheinander aufgetragen. Durch diese „Mischung“ entstehen die verschiedenen Farben und Farbnuancen.
Fadenzähler sind super, um das Druckbild zu überprüfen. Und es macht immer wieder Spaß, sich Druckprodukte damit anzuschauen. Man kann wunderbar die einzelnen Druckpunkte bei einem Vierfarbdruck erkennen. Die Mischungen werden dadurch sehr gut sichtbar und geben ein spannendes Bild ab.
Schöne Ergänzungen – die Sonderfarben
Bei einer Sonderfarbe hingegen, z. B. dem Pantone-System, sieht man keine Druckpunkte, da diese Farbe komplett flächig gedruckt wird. Daher habe diese auch den Namen: Volltöne oder Volltonfarben. Die Sonderfarben ergänzen den Vierfarbdruck-Farbraum wunderbar. Sonderfarben werden zur Veredelung eingesetzt, um gleichbleibende Farben zu gewährleisten.
Das Pantone-System baut auf 14 Basisfarben auf, die in verschiedenen Farbanteilen miteinander gemischt alle weiteren dargestellten Farben des Systems ergeben. Das Schöne daran ist, dass die Farben immer gleich sind. Unternehmen verwenden häufig Sonderfarben, um Ihrem Branding einen hohen Wiedererkennungswert zu verleihen, da die Unternehmensfarben zuverlässig richtig und ohne Abweichungen gedruckt werden. Oder auch, um Farben wie Gold oder Silber darzustellen. Denn diese können im Vierfarbdruck nur simuliert werden. Pantone bietet wunderschöne Gold-, Silber-, Bronze- sowie weitere Metallictöne, die tolle Reflexe haben.
Übrigens wählt Pantone jedes Jahr eine Farbe des Jahres. Im Dezember 2021 wurde die Farbe für 2022 bekannt gegeben. Es ist ein Violett, das sich fast halb halb aus Blau und Rot zusammensetzt. Was es mit dieser Farbe auf sich hat, wie Du sie für Dich nutzen kannst mit Farbbeispielen und was sie bedeutet, kannst Du in meinem Blogartikel nachlesen. Hier geht’s zum Artikel über die Pantone Farbe 2022.
Vorteile Volltonfarben (Pantone)
- Große Anzahl an Farben mit Neon-, Metallic- oder Sonderfarben
- Vollflächiger Druck, keine Druckpunkte sichtbar
- Immer gleichbleibender Farbton
Vorteile Vierfarbdruck (CMYK)
- Farben sind auf allen gängigen Druckern darstellbar (nutzen auch die Drucker zu Hause)
- In der Regel günstiger als Volltonfarbdruck
- Schnelle Umsetzung im Gegensatz zu Volltonfarben
Abweichungen im Vierfarbdruck
Druckt man hingegen ein Werbemittel wie einen Flyer im Vierfarbdruck auf unterschiedlichen Papieren und in verschiedenen Druckereien, kann es sein, dass das Druckergebnis Unterschiede aufweist. Minimale Farbschwankungen von ein paar Prozent sind ganz normal. Es kann passieren, dass das Werbemittel bläulicher, rötlicher, gelblicher oder schwärzer erscheint – mit Sonderfarben passiert das nicht.
In meinem Beispiel wurde zum Beispiel das Blau und Grün der Unternehmensfarben in Sonderfarben gedruckt. Dadurch sehen diese zum einen auch so schön leuchtend aus. Generell werden für Verpackungen oftmals Sonderfarben verwendet. Ich habe Buchstaben des Schriftzugs im Detail aufgenommen. Hier ist der blaue Schatten der Schrift mit Sonderfarbe produziert, das Hintergrundblau ist im Vierfarbsatz gedruckt, daher sieht man hier die einzelnen Farbpunkte. Ich finde das immer wieder spannend anzuschauen.
Farben unter die Lupe genommen
Wann findet ein Fadenzähler Verwendung?
Ich möchte Dir ein Werkzeug vorstellen, das Grafikern, finde ich, immer wieder Spaß bringt – und zwar der Fadenzähler. Ein Fadenzähler ist eine Detaillupe mit einem klappbaren Gestell und einem festen Abstand zum Objekt.
Entwickelt wurde der Fadenzähler, um Stoffe zu überprüfen, genauer gesagt, die Anzahl der Schuss- und Kettfäden auf einer bestimmten Fläche. Bei Teppichen kann damit die Anzahl der Knoten pro Fläche ermittelt werden.
Aber auch in der Druckbranche oder im Verlagswesen kommt der Fadenzähler zum Einsatz. Beispielsweise wird dieser oftmals genutzt zur Raster- und Passerkontrolle. Denn durch die enorme Vergrößerung kann man sehr gut die einzelnen Druckpunkte oder Sonderfarbflächen sehen.
Früher wurde er auch zur Kontrolle von Reinzeichnungen verwendet, die damals noch auf speziellem Karton mit Lineal und Tusche angefertigt wurden – eben noch richtige Handarbeit.
Der Fadenzähler im Einsatz
Beispielabbildung: Anhand des Beispiels der Verpackung sieht man sehr schön den Unterschied von Sonderfarbe und Vierfarbdruck. Der Hintergrund ist im Vierfarbdruck gedruckt, daher kann man die einzelnen Punkte sehen.
Im Gegensatz dazu ist das Blau, der Schatten der Schrift „Fleckensalz" in Sonderfarbe gedruckt. Hier sieht man die durchgängige Farbe ohne Rasterpunkte.
Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, welches Farbsystem für Deine Unternehmenswerbemittel am besten passt?
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