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• 24. Februar 2014

Schriften wie die Futura im Detail

Futura Schrift von Paul Renner

Updates: 24. Februar 2014, 9. August 2014 und 13. Januar 2021

Schriften, Schriftgröße, Punkt, Zeilenabstand, Buchstabenhöhe und vieles mehr tritt im Zusammenhang mit Typografie auf. Schriften sind so viel mehr als nur Text eine Form zu geben. Erst die einzelnen Buchstaben geben einem Wort seine Optik. Stell Dir mal kurz eine Welt ohne Schrift vor… Allein, wenn man durch die Stadt geht oder einfach nur sein Umfeld betrachtet, Schrift begegnet uns die ganze Zeit.

Ich habe Typografie damals geliebt. Die verschiedenen Epochen, die unterschiedlichen Typen und Besonderheiten. Mit Schriften lässt sich so viel aufdrücken.

Punkt ist nicht gleich Punkt

Schriften werden in Punkt gemessen. Punkt ist die typografische Maßeinheit, sagt dabei aber eigentlich nichts über die eigentliche Größe eines Buchstabens aus. Das heißt, dass die verschiedenen Punktangaben variieren bei gleicher Buchstabengröße. Das bedeutet, dass die Times in 12 pt nicht die selbe Buchstabenhöhe hat wie die Arial in 12 pt. Die Schriften unterscheiden sich in ihren Versalhöhen und Mittellängen, das sieht dann so aus:

Wusstest Du, dass sich diverse Schriften in ihrer Größe unterscheiden, auch wenn dieselbe Punktgröße ausgewählt ist? Ich liebe Schriften – Typografie ist so etwas Tolles. Ich bin begeistert davon, mich mit verschiedenen Schrifttypen zu beschäftigen. Schriften können so viel – sie schaffen ein besonderes Erscheinungsbild, sorgen für Einzigartigkeit und sind so vielfältig. Hier findest Du einige besondere Schriften, die mir besonders gut gefallen.

Der Punkt als typografisches Maß

Ein echter Klassiker: die Futura von Paul Renner

Am 9. August 1878 wurde Paul Renner, der Erfinder der Futura, geboren – er war ein deutscher Typograf, Grafik-Designer und Autor. Er ist vor allem durch seine Schriftart, die Futura, bekannt geworden. Es ist eine der bekanntesten Schriften – sie zeichnet sich vor allem durch ihre geometrischen und konstruierten Formen ab. Der Bauhauseinfluss ist hier unverkennbar.

Zu den prägnanten Erkennungsmerkmalen gehören z.B. die annähernd gleichmäßigen Strichstärken sowie die kreisförmigen Rundungen. Vor allem das „i“ das nur aus einem Strich und einem Punkt besteht, wie auch das „a“ das nur aus Kreis und Linie zusammengesetzt sind, verdeutlichen den geometrischen Aufbau. Die Futura wird daher in der Kategorie der „Sans-Serif“ also der „Serifenlose Schriften“ eingeordnet.

>> Lies hier mehr: Die richtige Schrift für Deinen Unternehmensauftritt 

Schrift Futura in der Übersicht

Die Verwendung der Futura

Die Futura war eine der populärsten Schriften des 20. Jahrhunderts. Eine der bekanntesten Verwendungen der Futura ist als Schrift für Volkswagen. Aber auch das allererste Star Wars-Poster wurde in der Futura gesetzt. Und auch IKEA nutze lange Zeit eine maßgeschneiderte Version der Futura, die dann 2010 durch die Verdana ersetzt wurde.

Die Futura eignet sich gut für Überschriften, für komplette und vor allem lange Fließtexte würde ich sie nicht unbedingt einsetzen. Interessant ist auch, dass Paul Renner mit keiner seiner anderen Schriften nochmals annähernd so viel Erfolg hatte.

Kennt Ihr die Futura? Achtet Ihr manchmal auf Schriften? Ich finde es immer spannend, sich mit verschiedenen Schrifttypen zu beschäftigen und vor allem ihrer Wirkung. Denn vor allem bei der Neuentwicklung eines Corporate Designs spielt die verwendete Schrift eine entscheidende Rolle – denn jede Schrift hat eine andere Wirkung. Daher ist die Schriftauswahl auch einer der entscheidenden Punkte bei der Gestaltung eines neuen Auftritts.

„Jede Schrift hat Ihren eigenen Charakter und sollte den Firmenauftritt positiv unterstreichen.“ Die Futura ist eine der bekanntesten und beliebtesten Schrift im Bereich der Corporate Design Entwicklung. Welche Schriften Du neben der Futura noch verwenden kannst und welche Schriftkategorien es gibt erfährst Du in meinem Beitrag „Die richtige Schrift ist entscheidend für Deinen Unternehmensauftritt". 

Eine Schrift für den guten Zweck

Starke Kampagne gegen Analphabetismus – KLITSCHKO vs. ILLITERACY

Mit dieser Aktion haben sowohl Monotype als auch Klitschko Anfang 2014 einen Volltreffer gelandet. Denn die Schrift wurde „geboxt“ von Wladimir Klitschko. Diese Schrift wirkt vor allem charakter- und ausdrucksstark. Und das Schöne dabei: es dient einem guten Zweck. Mit der Kampagne wollen Klitschko und Monotype auf das Thema Analphabetismus aufmerksam machen. Und das ist ihnen gelungen: mit einem schönen Entstehungs-Video der Buchstaben, dem kostenlosen Download der Schrift und Spendenmöglichkeiten. Auf Linotype kann freiwillig per SMS gespendet werden, alternativ kann man einen der Buchstaben auf ebay ersteigern. Die gesamten Erlöse gehen an weltweite Bildungsprojekte.

So geht gutes Spenden-Marketing mit viel Aufmerksamkeit: für den Schriftenanbieter Monotype, Wladimir Klitschko und auch die Tatsache, dassweltweit über 250 Millionen Kinder nicht lesen und schreiben können.

Für mich ist das eine Aktion, die man nur unterstützen kann und auch sollte. Viele Tatsachen sind einem oftmals nicht so bewusst – mir zumindest schon. Mir ist zwar klar, dass es viele Kinder gibt, die nicht lesen und schreiben können, aber dass die Anzahl so hoch ist, finde ich doch schockierend. Einfach klasse, wenn solche Kampagnen entstehen. Ich hoffe, dass die Aktion noch viele Leute mitreißen kann und zum Spenden bewegen wird.

Weitere Infos, die Schrift und das Entstehungs-Video findet Ihr auf linotype.com und www.klitschko-vs-illiteracy.com

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