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• 15. Oktober 2011

3 Tipps, um mit dem Nähen zu beginnen

Geht es Dir genauso? Kannst Du auch nicht genug bekommen von Taschen? Ich finde, Frauen brauchen einfach viele, verschiedene, große, kleine, bunt, dicke, schmale, dünne … Taschen. Oftmals habe ich das Problem, das mir die Taschen im Laden bzw. den Geschäften nicht ganz zusagen. Ob es nun die Form, die Größe oder der Stoff ist – irgendwas stört immer. Aber die gute Nachricht ist: Wenn wir unsere Taschen selbst nähen, entsprechen sie auf jeden Fall unseren Vorstellungen.

Wer oder was ist FarbFaible – wo bist Du hier gelandet?

FarbFaible – das könnte ein Malerbetrieb sein, eine Farb- und Stilberatung oder etwas anderes, das mit Farbe zu tun hat. Ist es aber alles nicht. Hinter FarbFaible steht Miriam Hohmann. Ich bin Designerin, superkreativ und nähe gerne. Deshalb findest Du hier in meinem Blog auch noch ein paar Berichte, die sich rund ums Nähen oder Fotografieren drehen. Denn ich liebe es, kreativ zu sein und das drückt sich in vielen Dingen aus.

Und wenn Du genauso gerne nähst wie ich oder es herausfinden möchtest, dann lies einfach mal weiter. Beispielsweise, wenn Du gerne eine eigene Tasche nähen möchtet, helfen Dir vielleicht diese kleinen Tipps.

Wir nähen – Teil 1 – und los geht’s:

Das Wichtigste sind eine gute Maschine und guter Faden. Eine Maschine muss keine 100 Funktionen haben und mit allem Möglichen ausgestattet sein, mir reicht z.B. meine Singer Tradition vollkommen. Sie hat die wichtigsten Stiche, ist einfach in der Bedienung und Handhabung. Ein Einsteigermodell mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Vielleicht hast Du das Glück und kannst von der Familie oder nahen Verwandtschaft eine noch intakte Nähmaschine, nutzen.

Ich finde, das Wichtigste ist, überhaupt mal loszulegen und sich ran zutrauen. Was ich in der ganzen Zeit gelernt habe, ist, wie wichtig es ist, den Zuschnitt sauber zu machen und gerade zu nähen. Und vor allem nicht zu nah am Rand (ich gestehe, das habe ich am Anfang auch nicht immer gleich hinbekommen).

Neben der Maschine ist ein anderer wichtiger Punkt der Faden bzw. das Nähgarn. Ich empfehle Dir unbedingt, einen Faden, der qualitativ hochwertig ist, zu verwenden, um Dir unnötige Arbeit und Ärger zu ersparen. Bei billigem Nähgarn passiert es oft, dass der Faden reißt – und das wird auf Dauer sehr anstrengend und wirkt sich sehr auf das Ergebnis aus. Daher lieber ein paar Cent mehr ausgeben und problemlos arbeiten. Meine Empfehlung ist ein Allesnäher, z.B. von Gütermann. Er eignet sich auch für fast alle Stoffarten und ist leicht elastisch.

Ich habe mit dieser sehr einfachen Maschine schon so viele tolle Taschen, Beutel, Tiere und mehr genäht und nie etwas vermisst. Das ist, glaube ich, genauso wie in der Fotografie. Wenn Du kein Auge für das Motiv hast, dann bringt auch die beste und teuerste Kamera nichts. Denn das Bild oder das Objekt/die Person, die Du aufnehmen möchtest, wirken dann einfach nicht.

So sehe ich das auch mit Nähmaschinen. Du kannst eine noch so teure Maschine mit etlichen Funktionen haben, wenn Du nicht kreativ bist oder nicht sauber arbeitest, bringt auch die beste Maschine nichts.

Deshalb mein Tipp 1: Du brauchst nicht die teuerste Nähmaschine, vor allem am Anfang reicht ein gutes Einsteigermodell. Wichtig ist, dass Du die Funktionen, die die Maschine hat, kennst und weißt, wie Du arbeiten kannst und musst.
Nähmaschine

Wir nähen – Teil 2

Neben der Maschine ist auch das Equipment entscheidend. Doch bevor wir einfach wild den Stoff zuschneiden, schauen wir uns ein paar der wichtigsten Zubehörteile an.

Schneidematte und alles drumherum: Das Wichtigste zum Verarbeiten eines Stoffs ist eine gute Schneidematte. Eine gute Unterlage ist das A und O – wichtig: wähle keine zu kleine Schneidematte. Sonst musst Du ständig den Stoff hin und her schieben, um den Stoff zu schneiden. Ein gutes Schneidwerkzeug (z.B. ein Rollcutter oder auch eine scharfe Schere), ein Lineal und einen Textilmarker. Mit diesen Basics bist Du schon mal vorab gut ausgestattet.

Einlagen bzw. Futter: Einlagen, Verstärkung und Futter – gibt es etwas Tolleres, um Taschen so richtig aufzuwerten? Ich glaube es nicht. Es gibt zum Beispiel Vlieseline oder gewebte Stoffeinlagen, die eingesetzt werden können. Ich verwende Einlagen und finde es absolut ratsam und wichtig, um den Stücken ihre Festigkeit zu geben. Meine Vorlieben sind Vlieseline 640 und Decovil 1. Beide Einlagen lassen sich prima aufbügeln und sind leicht zu verarbeiten.

Butterbrotpapier: Für kleinere Schnittmuster wie kleine Innentaschen oder kleine Taschen reicht einfaches Butterbrotpapier meist aus. Gerade für den Anfang war das klasse, mit Butterbrotpapier zu üben und dann erst auf Schnittmusterpapier umzusteigen. Für Kleidung gibt es meines Wissens keine Alternative zu Schnittmusterpapier, da dies größer und stabil ist.

Eckenformer: Was würden wir nur ohne diesen kleinen Helfer tun. Wichtig, um schöne, saubere Ecken zu formen. Diese werden verwendet, wenn man verstürzte Ecken hat.

Nahttrenner: Für das schnelle Auftrennen von falschen Nähten, ohne dass der Stoff beschädigt wird, absolut unerlässlich. Und meiner Meinung nach auch viel besser als mit einer kleinen Schere oder Ähnlichem.

Stecknadeln: Ohne Stecknadeln geht nichts :o) Also davon sollte man immer genug haben, um die Stoffe entsprechend abzustecken.

Kaffeetasche in verschiedenen Ansichten

Wir nähen – Teil 3 … jetzt seid Ihr dran!

Innentasche

Heute möchte ich Dir zeigen, wie eine kleine, aber dennoch feine Innentasche erstellt wird. Innentaschen sind ein wichtiges Detail jeder Handtasche. Denn wer will ständig sein Handy, Stifte, Lipgloss und andere Gegenstände – die Frauen notwendigerweise mit sich tragen – in seiner Tasche suchen? Also ich nicht! Daher hier ein paar keine Infos, wie ihr Innentaschen erstellt.

Schnittmuster einer großen Handtasche mit Henkel

Nachdem wir uns jetzt mit allem rund um das Zubehör beschäftigt haben und vorbereitet sind, geht es jetzt richtig los. Anbei findest Du ein von mir erstelltes Schnittmuster. Ich bin schon gespannt, was Du dazu meint. Nutzt Du denn eigene Vorlagen? Hilft Dir ein Muster bei der Arbeit? Oder überlegst Du einfach gerne selbst Schnittmuster?

Es wird aufgetischt – aber keine Smarties, sondern eine Tischdecke der besonderen Art

Für die Heidelberger Unternehmerinnen habe ich für ihre Veranstaltungen für die etwas andere Art von Branding gesorgt – und zwar mit Tischdecken, auf denen ich das Logo appliziert habe – ganz ohne zu nähen.

Die Heidelberger Unternehmerinnen – oder auch kurz die HDUs – laden einmal im Monat zu Veranstaltungen ein, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Wie der Name schon sagt, geht es vor allem an Unternehmerinnen aus Heidelberg und der Region. Das Schöne hierbei ist, das jedes einzelne Mitglied über verschiedene Stärken, fundiertes Fachwissen und reichlich Erfahrungen verfügt. Neben der gemeinsamen Präsentation in der Öffentlichkeit bestehen im Netzwerk zahlreiche Möglichkeiten, geschäftliche und freundschaftliche Kontakte zu pflegen. Hier gibt es mehr Informationen zu den Heidelberger Unternehmerinnen.

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: nämlich der Tischdecke mit dem Logo der HUDs. Für den Frauenwirtschaftstag 2013 habe ich diese Tischdecken gemacht – mit viel Liebe, Geduld und Handarbeit. Das ist dann echt schön, wenn man eine Veranstaltung hat und dann die Tischdecken verwendet werden. Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht, wie ich das gemacht habe?

Kreatividee • Aufgebügeltes Logo ganz einfach erstellen:

  • Als Erstes habe ich mir das Logo genau angeschaut und passende Farben gesucht. Denn die Vielfalt an Farben, die das Logo mit sich bringt, umzusetzen, war mir wichtig. Also habe ich zunächst nach passenden Farbtönen gesucht.
  • Nachdem ich für jeden Kreis den passenden Stoff hatte, ging es an die Proportionen. Für die Kreise habe ich mir dann eine Vorlage gesucht, mit der ich schneller arbeiten kann, in dem Fall ein Glas.
  • Danach habe ich die Stoffe grob zugeschnitten.
  • Als Nächstes habe ich die Stoffstücke auf Bügelvlies gelegt und festgebügelt. Das Schöne daran ist, dass es von 2 Seiten haftet und man dadurch nicht anfangen muss zu nähen.
  • Die Stoffstücke haben dann auf der Rückseite noch das Papier, auf dieses habe ich dann die Kreise gezeichnet und sie genau ausgeschnitten. Das war auch mit Abstand der meiste Aufwand daran.
  • Und schon kommt der letzte Schritt: Das Papier abziehen, auf der Tischdecke platzieren und wieder festbügeln. Fertig!
  • Eine super einfache Sache, vor allem man muss nicht jeden einzelnen Kreis festnähen. Das hat mir für diesen Zweck am allerbesten gefallen. Einfach und sieht gut aus.

Ein paar Tipps zur Verwendung von Bügelvlies

Mit dem Bügeleisen musste jeder Punkt erst mal einzeln für ein paar Sekunden fixiert werden. Erst wenn alle Punkte fixiert sind, kann man auch mit dem Bügeleisen über die gesamte Fläche fahren. Ebenso empfiehlt es sich, Butterbrotpapier o.ä. dazwischen zu legen, damit eventuell überstehender Kleber nicht am Bügeleisen hängen bleibt.

Das Schöne an dieser Methode ist auch, dass man abgelöste Punkte ganz einfach wieder festbügeln kann. Beispielsweise wenn die Tischdecke mal im Trockner landet – sofern man die Punkte wiederfindet. Wie gefällt Dir die Idee mit der Tischdecke und dem Logo?

Kommentar von teasinglife am 01.11.2011 11:51

Also für mich als absoluten Näh-newbie ist die Anleitung mehr als verständlich! Ich glaube, wenn man den Stoff auch gegen Leder austauschen kann, werde ich mir auf jeden Fall auch mal eine Tasche selbstmachen :) Eine Frage hätte ich aber noch: Was müsste ich denn beachten wenn ich z.B. eine Innentasche einbauen möchte? Liebe Grüße

 

Kommentar von  KREAtief_me am 03.11.2011 22:34

Das sind wirklich gute Anmerkungen. Ja, es geht mit Baumwollstoff oder Leder - je nach Wunsch. Infos zur Erstellung von Innentaschen, Reißverschlüsse einnähen und anderes Nützliches folgt in Kürze. Also immer wieder rein schauen!

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